Raphael Walser’s Gangart

Welch ein klug gewählter Bandname: GangArt. Er erlaubt verschiedene Assoziationen. Der Duden definiert Gangart als die verschiedenen Fortbewegungsarten bei Pferden: von Schritt über Trab bis Galopp. Exakt so sind die Kompositionen angelegt – mal bedächtig schreitend, dann wieder stürmisch nach vorne preschend. Es gibt aber auch den Unterschied zwischen dem Kreuzgang und dem Passgang (in dem z.B. Kamele und Elefanten gehen). Passend ist die Assoziation hier ebenfalls: auch mit unterschiedlichsten Metren, durchaus auch raffiniert und gegenläufig gesetzt, kommen die Musiker ans gemeinsame Ziel. Schließlich bezeichnet die „gang“ im englischen eine Arbeitsgruppe, eine Mannschaft, oder gar eine Bande. Kunstvoll kombiniert (Gang-Art) entstehen raffinierte Klanggebilde, die von solistischer Eleganz ebenso leben wie von einem eng verzahnten, kunstvollen Zusammenspiel. Fünf junge Musiker aus der Schweiz, die ohnehin für ihre hervorragenden Jazzschulen bekannt ist, haben sich unter der Leitung des Bassisten Raphael Walser zusammen getan, um nicht nur an die Grenzen des Jazz zu gehen, sondern auch das unbekannte Terrain dahinter zu betreten. Risikofreudig, voller Neugierde, mit unüberhörbarer Freude am Experimentieren. Jugendlicher Übermut? Wenn der sich so anhört, wollen wir alle gerne jung bleiben.